CADFEM Journal 01-2022

Hans Liebherr hat sein Unternehmen 1949 in Kirchdorf an der Iller gegründet. Das erste Produkt war der mobile Turmdrehkran, den er selbst erfunden hat. Zügig sind weitere Produktsegmente undWerke im In- und Ausland hinzugekommen. Das Erfolgsrezept? Überall dasselbe: Qualität. Innovation. Kundennähe. Viele Standorte nutzen dafür in der Entwicklung Simulationstechnologien. Mancherorts, zum Beispiel in Ehingen oder bei LiebherrAerospace im Allgäu, ist sie schon seit über 30 Jahren fest indenEntwicklungsprozessen verankert. Warum? Einfache Antwort: Versuche mit realen Prototypen riesiger Krane oder komplexer Systeme sind praktisch unmöglich – akkurate numerische Simulationen zur Absicherung von Stabilität und Funktion verlässliche Alternativen. Zudem erlauben sie Einblicke in kleinste Details und sind damit oft der Schlüssel für das was Liebherr-Produkte besonders macht. PLM-SERVICES Wolfgang Mansk kennt sich mit Simulationen aus, denn er hat sie jahrelang selbst eingesetzt. Auch mit anderen IT-Systemen ist er bestens vertraut. Heute leitet er den zentralen Bereich PLM-Services und ist mit seinem Team auch für Rahmenverträge mit strategischen Partnern zuständig. Eine große Aufgabe: Einerseits müssen sie den unterschiedlichen Bedarfen der selbständig agierenden Standorte auf der ganzen Welt Rechnung tragen. Andererseits müssen Liebherr-weit Synergien identifiziert, Standards geschaffen und die Partnerlösungen optimal in die Gesamtstrategie eingebettet werden. Was uns wieder zur Vision 4.0 bringt. WAS IST DI E VISION 4.0? PLM heißt, sämtliche Informationen rund um ein Produkt im Laufe von dessen Lebenszyklus dynamisch zu erfassen, zu integrieren und auszuwerten. Methoden, Prozesse und Werkzeuge sorgen dafür, dass aus dem so gewonnenen Verständnis von Kundenbedürfnissen entsprechende Produkte und Dienstleistungen entstehen. Hier setzt die Vision 4.0 bei Liebherr an, die einen Schritt weiter geht und das exakte digitale Abbild jedes Produktes ins Zentrum des PLM stellt. Wolfgang Mansk: »Unser Ziel ist es, die Standardisierung der Entwicklungswerkzeuge voranzutreiben, damit wir auf der Nutzungsebene immer einen äußerst realistischen virtuellen Zwilling zur Steigerung der Wertschöpfung erreichen« Simulationsdaten sind für die Umsetzung ein kleiner, aber wichtiger Baustein. Vor allem wenn man bedenkt, wie und wohin sich die Simulationstechnologie gerade rasant entwickelt. Zu den klassischen Anwen- dungsgebieten kommen immer neue physikalische Domänen und damit lauter Informationen, die die Datenmodelle weiter anreichern. Denn: Je mehr und je intensiver simuliert wird, desto präziser entspricht das virtuelle dem realen Produkt. Ein immenser Vorteil im Hinblick auf Innovation, Qualität und Agilität – gut für Liebherr, ideal für Liebherr-Kunden. MICROSOFT, PTC, ANSYS Die lange gemeinsame Historie und die Überzeugung, dass Ansys wie kein anderer Anbieter das Thema Simulation durchdringt und ausbaut, haben dazu geführt, dass Ansys für Liebherr zum strategischen Partner geworden ist. Als einer von Dreien: Die anderen sind Microsoft und PTC. » BEI DER ZUSAMMENARBEIT MIT CADFEM GEFÄLLT MIR BESONDERS DER PARTNERSCHAFTLICHE UMGANG MITEINANDER. DR. LING LI PLM Innovation Services, Liebherr-IT Services Dr. Ling Li hat im PLM-Team den besten Überblick über die Simulation. Sie kümmert sich darum, dass Methoden kontinuierlich optimiert und erweitert werden. »Wir unterstützen unsere Ingenieure weltweit bei 10 S I MU LATI ON & D I G ITALE TRANS FORMATI ON

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